NKF-Projekt
Neues Kirchliches Finanzwesen
Beginnend im Jahr 2000 hat der Vorstand des RVM über notwendige Veränderungen
im Finanzwesen nachgedacht. Unter dem Arbeitstitel „AG Finanzmanagement
2010“ kam erstmalig Anfang 2001 eine Arbeitsgruppe zusammen, um Schritte
und Wege für den Einstieg in ein Neues Kirchliches Finanzmanagement
zu erarbeiten.
Festgestellt wurde bereits damals, dass es dabei nicht mehr um die Grundsatzfrage
des „ob“, sondern einzig und allein noch um das „wie“ des
Einstiegs ging. Die vergleichbare Entwicklung im öffentlichen Bereich – Neue
Steuerungsmodelle – war bereits weit fortgeschritten. Erste Ansätze
im kirchlichen Bereich in anderen Landeskirchen zeigten, dass die für
den öffentlichen Bereich gefundenen Lösungen nicht ohne weiteres übertragen
werden konnten.
Im Abschlussbericht der „AG Finanzmanagement 2010 des RVM“ vom
2.7.2002 wurde festgestellt:
„Wirtschaftliches Handeln wie auch Transparenz über Mittelherkunft
und –verwendung erfordern mehr Informationen als den bloßen
Nachweis von Einnahmen und Ausgaben der derzeitigen Haushaltspläne.
Aussagen zum betriebswirtschaftlichen Werteverzehr, dem Ressourcenverbrauch,
sind ebenso unverzichtbar.
Das derzeitige Rechnungswesen liefert den Leitungsorganen und sonstigen Verantwortlichen
nur unzureichen-de Entscheidungshilfen um die „Wirtschaftlichkeit“ kirchlichen
Handelns zu erhöhen, aber auch um gebotene Einsparungen vornehmen zu
können. Vorrangiges Ziel wirtschaftlichen Handelns ist die Sicherung
von Arbeitsbereichen und –plätzen, in aller Regel durch Verbesserung
der Einnahmen.
„Wirtschaftlichkeit heißt: Die richtigen Dinge richtig tun!“ (aus
Beschreibung eines künftigen kirchlichen Finanzmanagements und Rechnungswesen
von Peter Stoll und Rudolf X.Ruter)
Wirtschaftlichkeit wird definiert durch Effektivität und Effizienz.
Effektivität beschreibt den Grad der Zieler-reichung - die richtigen
Dinge tun. Effizienz beschreibt den Grad der Kostenintensität - die
Dinge richtig tun.
Wirtschaftliches Handeln erfordert Kostentransparenz und Kostenbewusstsein.
Kostentransparenz erfordert Produktorientierte statt Organisationsorientierter
Haushalte.
Damit verbunden ist eine umfassende qualitative Planung kirchlicher Arbeit,
Ansätze hierzu finden sich in Gemeindekonzeptionen.“
(Der vollständige Abschlussbericht der Arbeitsgruppe ist in der Anlage
nachlesbar)
Ende 2002 hat der Vorstand das Landeskirchenamt um eine aktive und lenkende
Beteiligung in diesem Prozess gebeten, da dem RVM als auf ehrenamtlicher
Basis arbeitender Berufsverband eine umfassende weitere Bearbeitung des Themas
nicht möglich war.
Nach mehreren Gesprächen hat dann die Kirchenleitung mit Beschluss
vom 26.09.2003 eine interdisziplinär besetzte Projektgruppe berufen
und diese beauftragt, sich mit dem Erhalt und der Sicherung der Handlungsfähigkeit
aller kirchlicher Ebenen unter dem Gesichtspunkt der Weiterentwicklung des
kirchlichen Finanzwesens zu befassen. Ziel sollte auch die nachhaltige und
generationenübergreifenden Sicherung der vorhandenen Ressourcen im Sinne
der Substanzerhaltung sein. Aufgrund des Abschlussberichtes dieser
Gruppe hat die Landessynode 2006 folgenden Beschluss gefasst:
„Die Kirchenleitung wird beauftragt, schnellstmöglich das „Neue
kirchliche Finanzwesen (NKF)“ unter einheitlichen Voraussetzungen in
der Evangelischen Kirche im Rheinland einzuführen.“
Zur Umsetzung dieses Beschlusses der Landessynode wurde 2006 ein hauptamtliches
Projektteam eingestellt. Begleitet wird der gesamte Umstellungsprozess durch
eine von der Kirchenleitung eingesetzte Lenkungsgruppe bzw. einen Lenkungsausschuss.
Mitglieder des RVM waren bzw. sind in allen NKF-Projekt-
und Arbeitsgruppen tätig.
Einzelheiten zum aktuellen Projektstand können unter der Internetadresse www.ekir.de/nkf abgefragt
werden.
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